Lehrergrad
Der Lehrergrad dient ausschließlich dazu, die traditionellen Einweihungsrituale nach Dr. Mikao Usui zu erlernen. Hat man den 1. Grad, 2. Grad und den Meistergrad absolviert, so ist man nach dem Erlernen der Einweihungsrituale in der Lage, jeden Menschen in jeden Reiki-Grad einzuweihen.
Nicht jeder Mensch möchte aber auch Reikilehrer werden. Wer sich jedoch dazu berufen fühlt, anderen Menschen den Zugang zu Reiki und im Meistergrad den Zugang zu ihrem inneren „Selbst“ zu ermöglichen, derjenige kann im Lehrergrad seine wahre Berufung und dadurch wahrhaftige Erfüllung finden.
Es versteht sich natürlich von selbst, dass ein wahrer Reikimeister den Lehrergrad nicht aus dem Grund machen wird, nur um danach eine Einkommensquelle zu haben. Dies ist nicht im Sinne des traditionellen Reiki-Systems nach Dr. Mikao Usui. Die Einweihungen waren in erster Linie als „Dienst“ am Menschen gedacht. Jeder Mensch sollte durch die Einstimmungen die Möglichkeit bekommen, einen dauerhaften Zugang zu Reiki zu erhalten, um sich dadurch selbst jederzeit ins energetische Gleichgewicht bringen zu können. Reiki war – und ist – ein System der Hilfe zur Selbsthilfe. Natürlich muss gemäß der Tradition auch immer ein Ausgleich stattfinden (weil die Einweihungen für den Reikimeister einen Zeitaufwand bedeuten) und Geld ist nun einmal die üblichste Form des Ausgleichs. Geld sollte aber nie der einzige Grund für die Entscheidung sein, Reikilehrer zu werden. Ein wahrer Reikilehrer sollte es nach meiner Auffassung nicht notwendig haben, seinen Lebensunterhalt durch Reiki zu finanzieren, bzw. mitzufinanzieren. Nur dadurch, also wenn er bereits materiell/finanziell zu 100% „frei“ ist, kann er sich auch vollkommen und völlig „frei“ in den Dienst von Reiki stellen und wird nicht durch andere Bedürfnisse beeinflusst. Ein wahrer Reikilehrer handelt daher immer aufgrund seiner hohen Integrität und Hingabe zur „Urkraft“. Um es mit der Maslowschen Bedürfnispyramide zu vergleichen: Die Motivation eines wahren Reikilehrers ist immer an der obersten Stufe, der Selbstverwirklichung. Und zwar sowohl was ihn selbst betrifft als auch in seiner Funktion als „Lehrer“. Die unteren Stufen sollte ein wahrer Reikilehrer bereits befriedigt haben und sich bei Reiki ganz in den Dienst der obersten Stufe stellen.
Für einen wahren Reikimeister bedeutet es außerdem, „Lehrer“ zu werden, weil er dadurch stets selbst „am Ball“ bleiben und durch die Gespräche mit seinen Reikischülern immer wieder neue Blickwinkel in Bezug auf Reiki entdecken kann. Denn auch ein Reikilehrer lernt nie aus …
Kurz gesagt: Beim Lehrergrad ist es so wie beim Meistergrad. Diese Grade sind nicht als Abschluss zu sehen, sondern eigentlich erst als „Anfang“ einer Reise …
© by Ing. Peter Knopf